Als 2003 bekannt wurde, das zum 15. Jubeljahr des Open Airs die Böhsen Onkelz der Donnerstag-Headliner sein würden, brach eine regelrechte Welle der Empörung los und man konnte Pfiffe vernehmen, immer wenn die Band auf den Videoleinwänden für 2004 angekündigt wurden.
Besonders in den Monaten nach Wacken 2003 gingen die Diskussionen über die Onkelz hitzig weiter. Ich selbst gehörte zu den Leuten, die von der Idee nicht gerade begeistert waren, das die Onkelz (wieder) auf dem W:O:A spielen sollten.
Das lag keinesfalls daran, das die Frankfurter in ihren frühen Jahren Texte geschrieben haben, die unterhalb von Gut und Böse liegen und auch nicht daran, das die letzten Alben für mich keine Relevanz mehr hatten. Mit dem Großteil der Songs bin ich sogar aufgewachsen. Doch die Vorstellung, Fans vom jenem Schlage zu treffen, die ich zuvor schon zwei Mal auf Konzerten der Band ertragen musste und dazu Hundertschaften Bullerei... ähhhmm.. ich meine Polizeikräfte, die (ob nötig oder nicht) scheinbar zum Line-Up der Onkelz gehören, gefiel mir überhaupt nicht. Gerade weil das Wacken Open Air so fantastisch aggressionsarm ist, sah ich diese Bedingungen für eine friedliche (aber nicht schmerzfreie :-)) Party arg gefährdet.
Doch bis zum Auftritt der Onkelz am Donnerstag Abend war glücklicherweise kein Unterschied zu den vier Jahren zuvor zu bemerken und die Meisten hatten am Mittwoch schon gar nicht mehr dran gedacht, worüber sie sich Monate lang Sorgen gemacht hatten.

 

 


Das bevorstehende Ende der Onkelz war kurz zuvor bekannt geworden und vor der Stage wurde es zum ersten mal WIRKLICH voll! Stephan Weidner verspricht der Menge "einer der längsten Auftritte in der Onkelz-Geschichte" und mit zum Schluss über Zweieinhalb Stunden lag er da sicher nicht so verkehrt! Die Show war dann auch wirklich super, sogar eine extra Video-Wand hatten die Jungs auf die Bühne gestellt und die Stimmung war auch weiter Hinten noch überwältigend! Was mir allerdings unheimlich auf die Eier ging, waren drei eben jener "Helden", die ich weiter oben gemeint hab. Parolen aus alten Onkelz-Texten, eben wegen denen immer so ein Theater um die Band gemacht wird (bzw. wurde), möchte ich mir einfach nicht anhören müssen! Und wenn die Onkelz bis 2060 durchgehalten und Techno mit Jeanette-Texten (brrrrrrr!) gemacht hätten - solche Idioten wären trotzdem noch zu deren Konzerten gekommen!
Alles in allem war das allerdings für mich die einzige Erfahrung in dieser Richtung auf diesem W:O:A und den Onkelz-Fans, die ich gesehen und getroffen hab, kann ich nur sagen:
Ihr habt gefeiert, gerockt und ward alles andere als asoziale Dummbatze, die Blödsinn lallen und aggressiv werden, nachdem sie genug Allohol intus haben!
Auch der Polizei-Bericht des 15. Wacken Open Airs ist frei von erschreckenden Ereignissen.
Mehr noch! Es war eins der friedlichsten Wacken ever, wenn man den offiziellen Stellen glauben darf!!
In wie weit sich wirklich mehr oder weniger gehauen wurde Anno 2004 und ob der Idioten-Anteil wirklich relevant war, weiß aber nur die berühmt-berüchtigte Dunkelziffer. Eure Erfahrungen dazu könnt ihr gerne im Forum hinterlassen.
Ich für meinen Teil kann nur berichten, das die Panikmache im Vorfeld unnötig war und das, wie so oft, wenige den Ruf aller auf Dauer beschädigen können.



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